Kajütenbeleuchtung mit LED

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Wie an anderer Stelle bereits beschrieben ist bei uns -nach der Kühlbox- Licht der zweitgrößte Stromverbraucher an Bord. Drastische Einsparungen gegenüber herkömmlichen Halogenleuchtmitteln lassen sich mit Leuchtdioden (LED) erzielen. Seit einigen Jahren ist die Technik aus den Kinderschuhen heraus und auch die Preise kommen langsam in Regionen, die sie für breite Anwendungsbereiche interessant machen. Zeit auch für mich für eine vorsichtige Annäherung an das Thema.

Unsere Bavaria ist werftseitig mit insgesamt 11 dieser Lampen ausgestattet in denen standardmäßig 10 W Halogenleuchtmittel der Baufom G4 verwendet werden. Alles in allem sind wir mit der Beleuchtung zufrieden. Wir lesen sehr viel und auch an Bord ziehen wir uns abends gern mit einem Buch zurück. Während meine Frau überhaupt keine Probleme hat, hätte ich es dazu an meinem Lieblingsplatz gern etwas heller. Für eine eigene Leseleuchte fehlt irgendwie ein geeigneter Platz und einfach die Glühbirne in eine 20 W Version auszutauschen konnte ich mich wegen des höheren Stromverbrauches und der Wärmeentwicklung nicht durchringen.

LED-Licht ist nicht ganz unproblematisch. Die Lichtfarbe hat häufig einen sehr viel höheren Blauanteil als wir das von Glühlampen her gewohnt sind. Es ist damit dem Sonnenlicht weit ähnlicher. Wegen der damit verbundenen höheren Kontraste eignet es sich besser zum Lesen, wirkt aber auch deutlich deutlich ungemütlicher als Glühlampenlicht. In dieser Hinsicht hat sich in den letzten Jahren einiges getan und es sind viele LEDs der Variante "Warmweiß" auf den Markt gekommen. Jeder Mensch empfindet etwas anders und deshalb sollte man, ehe man größere Summen investiert, m.E. in jedem Fall trotzdem erst einmal mit einem einzelnen Exemplar probieren ob einem das jeweilige Licht zusagt.

Gegenüber Glühlampen haben LEDs einen wesentlich höheren Wirkungsgrad. D.h. sie setzen einen höheren Anteil der zugeführten elektrischen Energie in Licht statt in Wärme um. Trotzdem ist die Wärmeentwicklung nicht unkritisch, da sie sich auf eine wesentlich kleinere Fläche konzentriert. Auch diese Wärme muss abgeführt werden. Wie gut das gelingt bestimmt im Endeffekt die Lebensdauer der LEDs. Desweiteren sind sie deutlich spannungsempfindlicher und nicht bei allen wird dies durch elektronische Beschaltung entsprechend berücksichtigt.

In meinen Fall galt es damit LEDs zu finden, die

  • in die vorhandene Lampe passten (G4 liegend, max 55 mm Ø),
  • für eine Bertriebsspannung von nominal 12 V (10 - 16 V) geeignet,
  • eher heller als die vorhandenen 10 W Leuchtmittel waren,
  • und die mir von der Lichtfarbe her zusagten.
 G4-Leuchtmittel und LED-Äqivalent  Kajütlampe mit LED-Einsatz

 

Fündig wurde ich beim Segelzubehöranbieter SVB. Die Variante mit 12 Dioden (Best. Nr. 12393) soll eine 20 W Lampe ersetzen. Auch wenn das sicher sehr optimistisch ist, ist sie doch deutlich heller als die vorhandene 10 W Birne. Auch die Lichtfarbe sagte mir sehr zu. Sie ist kaum von der der anderen Leuchtmittel zu unterscheiden. Nicht diskutabel ist dagegen der Preis. Mit 19,90 € (Okt. 2011) war an einen generellen Austausch nicht zu denken, so dass es zunächst bei der einzelnen Leuchte zum Lesen blieb. Mit der genauen Typbezeichnung (LED G4LT SMD12) war es allerdings ein Leichtes im Internet alternative Lieferanten zu etwa einem Viertel dieses Preises zu finden. Ich habe meine hier (Feb. 2012: 5,39 €, 10 Stck. 46,99 €) gekauft. Es gibt aber noch eine Reihe weiterer Anbieter und bei größeren Mengen bekommt man sie direkt aus China noch deutlich billiger.

Bei größerer Helligkeit ist die Stromersparnis überraschend groß. Während die bisherigen 10 W Halogenbirnen etwa 0,9 A brauchten sind die LEDs mit 0,17 A zufrieden. Der Austausch ist problemlos, einzig die Anschlussstifte verbiegen sich gegenüber den bisherigen sehr leicht. Man muss beim Einbau halt etwas aufpassen. Lohn der Mühe ist auch vor Anker hemmungslos Licht brennen zu dürfen. Ich möchte diese Beleuchtung nicht mehr missen.